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Furchtappellforschung



Furchtappellforschung

Wie die deutsche Bevölkerung ihre inneren Spannungszustände [...zu Zeiten der Corona-Pandemie und sonstigen einschneidenden gesamtgesellschaftlich bedeutenden Ereignissen...] verleugnet und die kognitive Dissonanz, also der unbewusste Widerspruch zwischen der Überzeugung des Bürgers und seinem tatsächlichen Verhalten, zu allmählicher "Vernebelung der Demokratie" führt.

"Massenmediale Botschaften und Massenkomunikation manipulieren die
Einstellungen, das Verhalten und das Denken des deutschen Bürgers" EKLAT 2020

Aktivierung der Furchtempfindung

Die Furchtappellforschung beschäftigt sich mit der Aktivierung der Furchtempfindung durch Androhung einer Gefahr, um so, eine möglichst hohe Kommunikationswirkung und folglich Einstellungs- bzw. Verhaltensänderung beim Nachrichten- oder Furchtappell-Empfänger zu erzielen [1]

Informationsflut überfordert Wahrnehmung des Bürgers

Begreifen der kontextualen Gesamtsituation, die persönliche Priorisierung der Nachrichtenqualität und -intensität sowie  die Bemessung der Nachrichtenrelevanz und -vollständigkeit stellt Nachrichtenempfänger vor enorme zeitliche und organisatorische Herausforderungen. Nachrichten-Empfangs-Ziele sehen sich, in der heutigen Zeit, einer zunehmenden Unerreichbarkeit der Nachrichten und Informationsflutbewältigung ausgeliefert und selbst überlassen.

Werbeindustrie bedient sich persuasiver Kommunikation

Zur Optimierung der Aufmerksamkeitswirkung auf Ihre beworbenen Zielgruppen und zur Steigerung der Wahrnehmung des Nachrichtenempfängers in dem hart umkämpften Markt der Werbebranche sowie zur Abgrenzung der Konkurrenz, finden in strategischen Botschaften der Werbeindustrie die Erkenntnisse aus der Furchtappellforschung, ihre erfolgreiche Anwendung.

Durch eine unmittelbar mit der Furchtinduktion einhergehende Furchtreduktion des Appell-Senders kann die Einstellungs- und Verhältensänderung des Appell-Empfängers ausgelöst und sogar verstärkt werden, wobei die Ausgewogenheit zwichen Induktion und Reduktion des Furchtappels einer Abwehrreaktion entgegenwirkt und somit über den Wirkungsgrad entscheidet [2]:

"Wirtschaft in der Krise [Furchtinduktion], nur durch Neuverschuldung werden wir der Lage Herr [Furchtreduktion]",

"Die Pandemie bedroht die Menschen auf der ganzen Welt, nur durch Neuverschuldung, Maskierung und Impung der Gesamtbevölkerung und den Erhalt ausgehebelter Grundrechte, können wir weitere Schäden von uns abwenden.",

"Fake-News bedrohen die Stabilität unserer Demokratie. Vertrauen Sie ausschließlich den Quellen der Regierung",

dienen uns als Beispiele zur Veranschualichung der beschriebenen Furchtappellinduktion in der politischen Massenkommunikation. Bestenfalls lassen sich so Ziele verwirklichen ohne einen Widerstand der Bevölkerung zu befürchten.

Dauerhafte Veränderung durch Furchtappell

Furchtappelle besitzen die Fähigkeit dauerhafte Veränderungen in der Einstellung und dem Verhalten herbeizuführen

Theoretiker der wisseschaftlichen Forschungsrichtung beschreiben die zentrale Informationsverarbeitung und Ihre Fähigkeit einer dauerhaften Veränderung der Einstellungen, Ansichten oder Ideologien bei dem Empfänger der Furchtappellinduktion:


Zentrale (systematische) Verarbeitung der Information (Text und Bildquelle: [2]) Vorraussetzungen:

  • Hohe Motivation des Rezipienten, Fähigkeit zur Verarbeitung der Information
  • Einstellungsänderungen
Dauerhafte Einstellungsänderung
Es gibt einen Zusammenhang zwischen dem Ausmaß der Einstellungsänderung und der Qualität der Argumente
  • Einstellungsänderungen ziehen eine Verhaltensänderung nach sich
  • Einstellungsänderungen sind stabil hinsichtlich Gegenargumenten

Periphere (heuristische) Verarbeitung der Information (Text und Bildquelle: [2]) Vorraussetzungen:

  • Motivation und intellektuelle Fähigkeiten nicht notwendig zur Verarbeitung
  • Einstellungsänderungen
Das Ausmaß der Einstellungsänderung hängt von periphären Merkmalen (Quellencharakteristika, Aufforderungscharakter etc.) ab
  • Nur kurzfristige Einstellungsänderungen können erreicht werden
  • Einstellungsänderungen haben nur einen geringen Einfluss auf das Verhalten

MORALISCHE SEITE DES FURCHTAPPELLS

In einigen Fällen mag ein Furchtappell mit harmloser Itensität angebracht sein und seine Berechtigung in der Gesundheitsprävention finden. Allerdings lehnen wir extrem intensive Furchtappelle ab da sie den Empfänger unbewusst beeinflussen und Ihn zu Handlungen und Gedanken motiviert die der Apell-Emfänger bei üblichen Werbebotschaften nicht entwickelt hätte.

Im Allgemeinen bietet die Furchtappellforschung als Teilgebiet der modernen Emotions- und Wirkungsforschung einen Tiefen Einblick in die psychologische Natur des Menschen. Trotz spannender Möglichkeiten und Erkenntnisse haben wir gegenüber der Wissenschaft eine Verantwortung und sollten das Wissen nicht gegen den Menschen anwenden.

Unseren Blick schärfen für das wesentliche

Ob politische Strategien und hochheitliche Informationsversorgung durch persuasive Forschung beeinflusst werden oder sie sich dieser einfach bemächtigen, können wir derzeit nicht mit aller Sicherheit sagen-vielmehr sind es letzlich wir die den Blick nicht nur auf den Inhalt sondern auf den Absender (Wer?) und den Charakter (Wie?) einer Informations-Botschaft lenken sollten um den Gesamtzusammenhang von Nachrichten vollständiger wahrnehmen, begreifen zu können.





Autor EKLAT
Stand: 13.07.2020
Reupload: 18.04.2022





Quellen

Abhandlung als Exzerpt der nachfolgenden beiden Werke by EKLAT:

[1] www.econstar.eu, "Werbewirkung von Furchtappellen: Stand der Forschung", Stand: 02.2008, zugegriffen:13.07.2020: https://www.econstor.eu/bitstream/10419/55709/1/664322611.pdf

[2] www.bzga.de, "Band 04: Prävention durch Angst? Stand der Furchtappellforschung", Stand: , zugegriffen: 13.07.2020: https://www.bzga.de/infomaterialien/fachpublikationen/forschung-und-praxis-der-gesundheitsfoerderung/band-04-praevention-durch-angst-stand-der-furchtappellforschung/


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