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Epigenetik : Die Zukunft liegt in unserer Hand


Definition, Grundlagen und Auswirkungen der Epigenetik auf die heutige Gesellschaft

Was ist unter Epigenetik zu verstehen?

Im Zentrum der Epigenetik stehen strukturelle Veränderungen an der Erbsubstanz, die der Genetik nachgeschaltet sind und die Aktivität einzelner Gene und des Phänotyps steuern. Epigenetische Muster sind - im Gegensatz zu konkreten Mutationen von Genen - aber veränderlich (reversibel). Solche von der Umwelt geprägten Eigenschaften können auch auf die nachfolgenden Generationen vererbt werden, denn epigenetische Muster werden mit der Erbsubstanz weitergegeben. (1)

Wirkmechanismen epigenetischer Prägung

Zur Anpassung der Aktivität einzelner Gene an die Umwelt, gibt es unter anderem vier Hauptmechanismen epigenetischer Prägung:
  • DNA-Methylierung: Chromatin-öffnend (Acetylierung, bestimmte Form der Methylierung) und Chromatin-verschließend (Methylierung)
  • Histon-Modifikation: durch demodifizierende und modifizierende Enzyme, ortspäzifische Veränderung der Verpackungsdichte und Verteilung des Nukleosoms ( 95% der DNA ist um Histon-Protein-Komplexe [Nukleosome]  gewunden, "verpackt")
  • Telomer-Abbau: Schutz der Chormosomen vor dem Abbau während der Zellteilung
  • nicht codierende RNA
Die Mechanismen beeinflussen demnach die Struktur des Chromatins, die Transkription des DNA-Strangs und die Modifikation der Basenpaare.

Genetische Veränderung des Individuums zu Lebzeiten durch epigenetische Kontrolle

Bis vor einigen Dekaden war in der wissenschaftlichen Fachwelt noch die Theorie allgemein anerkannt, dass mit der Geburt die Gene einmalig neu gemischt werden und ein lebenlang, unveränderlich das Individum prägen. Erst durch die Erfolge in der Epigenomforschung der vergangenen Jahre konnten wir ein deutlich tieferes Verständnis der Genomsteuerung im menschlichen Organismus erlangen. In der Pflanzenwelt gilt mittlerweile die epigenetische Vererbung als nahezu gesichert.

Wie machen sich diese genetischen Veränderungen (z. B. Methylierung am Gen) nun im Alltag bemerkbar? 

Forscher konnten in Studien eine Veränderung der Methylierung und somit die Funktion der eigentlichen Gene durch externe Umwelteinflüsse belegen, bei Individuen unterschiedlichen Alters, durch natürlichen Ursprung und durch künstlichen Ursprung bei Individuen:
  • mit und ohne regelmäßigen Tabakkonsum (künstlicher Ursprung)
  • mit und ohne Stress in der Schwangerschaft (Niederländische Hungersnot, künstlicher Ursprung)
  • mit und ohne Krebsleiden (künstlicher Ursprung)
  • mit und ohne überstandener Infektionskrankheit usw. (künstlicher Ursprung)
  • mit und ohne Kriegstrauma 
Demnach können wir eine direkte Einwirkung der Umwelt auf die Epigenetik feststellen. Sämtliche bisher erwähnten epigenetischen Mechanismen der Genommodifikation werden auch von äußeren Umwelteinflüssen des Menschen, mal mehr mal weniger beeinflusst. Der Mensch als Wunderwerk, ein faszinierendes und weitreichendes Forschungsergebnis.

Mit der Erfahrung ändert sich die DNA des Menschen

Der Nachteil ist: die Aktivierung epigenetischer Mechanismen des Menschen kann bei jeglicher Art von Stressimpuls ausgelöst werden, was im Ergebnis dann meist als negative DNA-Veränderung auf die nächste Generationen weitervererbt wird. 

Die natürliche Intelligenz kann aufgrund charakteristischer biochemischer Prozesse der Epigenetik im Grunde genommen, als Anpassungsmechanismus des Menschen und seiner Nachkommen gegenüber seiner Umwelt verstanden werden. Da sich allerdings die Bedingungen unserer heutigen Zeit rasend schnell, bereits innerhalb einer Generation vollkommen verändern können, passt die modifizierte DNA nicht mit den vorgefundenen Bedingungen überein.

Eine Frage der Perspektive

Trifft allerding das Individuum auf die gleichen Umweltbedingungen die bei seinen Vorfahren zu der DNA Modifikation geführt haben und die dem Individuum wiederum vererbt wurden, - stellen sich eben diese Bedingungen, die zuvor nicht mit der DNA des Nachkommens kompatibel waren, als positiv dar.

Aus der Perspektive unserer heutigen Generation

Nachdem wir nun einiges zum Thema erfahren haben, liegt die Vermutung nahe, dass der natürliche Anpassungsmechanismus unserer Vorfahren auch durch das massive Trauma des I. und II. Weltkrieges aktiviert wurde und über Generationen bis in unsere heutige Zeit genetisch fortbesteht.
"Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm"

Epigenetik und die Große Pandemie

Viele nachdenkliche Bürger unserer Gesellschaft fragen sich in Zeiten der Großen Pandemie wie überwiegende Teile der Bevölkerung, nach über 2 Jahren voller Skandale in Politik und Wirtschaft und nahezu uneingeschränkter Kommunikations und Informationsmöglichkeiten, weiterhin wie blind der Regierung und seiner Funktionäre folgen können. (2)

Kleiner Appell gegen Spaltung

Dieser Artikel dient dazu das Verständnis der entgegengesetzten politischen Lager zu fördern und einer Spaltung entgegenzuwirken. 

Möglicherweise haben die Erfahrungen unserer Vorfahren das unreflektierte und unbewusste Verhalten unserer Mitbürger während der C-Pandemie verursacht. Sie sind demnach nicht bewusst für ihr Verhalten verantwortlich, die genetische Disposition ist vielmehr kompatibel mit den Parametern der vorgefundenen Bedingungen. Wie und in welchem Ausmaß muss die Wissenschaft klären.






Stand: 08.06.2022
Autor EKLAT








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